Deshalb gibt es heute einen sehr langen Post. Mit vielen vielen Bildern und einer kleinen Geschichte aus huschas Leben.
Und jetzt erzähle ich Euch, wie alles begann - heute wie damals...
Letztes Jahr hat meine Schwägerin eine wunderschöne Waldorfpuppe für meine Nichte zum Geburtstag genäht. Die Kinder besuchen den Waldorf-Kindergarten und da haben sich einige Mütter zusammengetan und zusammen Puppen genäht. Eine tolle Idee: sollte ich auch mal bei uns vorschlagen...
Aber irgendwie waren die Treffen vorbei, bevor die Puppen angezogen waren. Und irgendwie war dann auch die Motivation weg.
Mich ereilte damals ein Notanruf, ob ich die Lücke füllen könnte, aber leider hat es damals einfach nicht reingepasst. Die Puppe wurde also mit Kaufklamotten verschenkt und so blieb es dann auch erst mal.
Naja, bis nun eben wieder der Geburtstag anstand und wieder die Frage kam. Und ich eigentlich wieder keine Zeit (und wenn ich ganz ehrlich bin, auch gar keine Lust drauf) hatte. Aber trotzdem habe ich mich diesmal erweichen lassen und war sofort infiziert!
Mit einem Mal prasselten Kindheitserinnerungen auf mich ein. Weil so hat damals eigentlich alles begonnen.
Ich habe schon immer meine Puppen eingekleidet.
Angefangen hat es mit meinen Barbies. Da war ich wohl so 6 oder 7 Jahre alt. Damals habe ich mein Bücherregal ausgeräumt und begonnen, ihnen eine Wohnung zu bauen, mit allem, was ich gefunden habe. Papier, Holz, Knete. Und als die Wohnung eingerichtet war, habe ich Kleider gemacht. Ja, geMACHT und nicht genäht. Aus Stoffresten meiner Mutter habe ich Kleider ausgeschnitten und mit Uhu zusammengeklebt. Ging auch!
Aber das war wohl der Moment, wo meine Mutter begonnen hat, mirdas Nähen beizubringen.
Später war ich dann im Monchichi-Fieber. Ich habe sie so was von geliebt, die Affen!
Für sie habe ich dann ein richtiges Haus nach meinen Entwürfen gebaut. Aus Holz. Zusammen mit meinem Papa. Das war klasse, das Ding und steht heute noch auf dem Speicher bei meinem Vater und wartet drauf, von meinen eigenen Kindern entdeckt zu werden!
Das Ganze wurde natürlich wieder eingerichtet. Diesmal mit schönen Möbeln, die ich ebenfalls mit meinem Vater aus Holz gebaut habe.
Und dann kamen wieder die Kleider - diesmal in echten Schränken und richtig genäht!
Ich war damals ein großer Oi*lily-Fan. Nur leider habe ich so gut wie nie etwas davon bekommen. Ganz manchmal ein Teil von meiner Oma. Aber eigentlich war es immer Wunsch und Phantasie. Ich bin dann immer los und habe mir die neuen Kataloge besorgt und die dann ganz gründlich studiert und davon geträumt und irgendwann habe ich begonnen, die Kleider für die Monchichis "nach"zunähen.
Oft habe ich dann das Logo ausgeschnitten und mit Folie verstärkt und auf die Kleider genäht, so dass wenigstens meine kleinen Schätze Oi*lily tragen durften!
Damals habe ich mich dann mit einem Mädchen in meiner Klasse angefreundet, deren Mutter Näherin war und die zu Hause ein Atelier hatte, ausgestattet mit mehreren Indusrienähmaschinen. Bei ihr habe ich dann das Nähen so richtig gelernt. Und meinen ersten Kontakt mit einer Overlockmaschine gehabt, von der ich dann viele Jahre geträumt habe!
Mit meinem neuen Wissen, habe dann Puppenkleider für meine Babypuppe genäht. Die ist so groß, dass sie gut Gr. 56 trägt. Das war also schon ein Vorgeschmack auf Babykleider nähen :-)
Für sie habe ich damals auch viel erfunden und einfach ohne Schnitt drauf losgenäht. Oft gar nicht mal schlecht! Ein Schlafanzug, für den ich einen Schlafanzug meines Vaters zerschnippelt habe, existiert noch heute.
Und dann kam eine laaaage Puppenkleiderpause. Ich weiß gar nicht warum. Irgendwie habe ich vergessen, dass das Spaß macht!!!
Und wirklich: ich musste mich richtig überwinden, diesmal anzufangen! Ich dachte, dass das fitzelige Kleine so überhaupt gar nichts für mich ist.
Tja, wie man sich täuschen kann...
Ich liebe es immer noch! Es geht blitzeschnell. Mal eben zwischendurch. Und man kann mal so richtig klotzen. Gleich eine ganze Kollektion nähen, was man so im echten Leben nicht mal so schnell auf die Beine stellen würde.
Ja, und das hab ich dann auch gemacht für die Puppe meiner Tochter. Die war immer etwas stiefmütterlich behandelt, weil sie keine richtigen Klamotten hatte. Ich sag's Euch: das ist jetzt anders...
Da wäre zum Beispiel dieses Kleidchen... Sommerlich zu nackten Beinen und nur mit Bolero-Jäckchen.
Taugt aber auch locker im Winter mit Shirt, Strumpfhose und Stiefeln.
Brrr... Im März war aber selbst das zu kalt... Also schnell noch ein warmes Mäntelchen drüber!
Und ein Mützchen auf den Kopf...
Jetzt, bei diesem fantastischen Mai-Wetter reicht dann morgens schon ein Fellwestchen.
Dazu einfach Shirt und Rüschencordhose.
Die Taschen sind hier allerdings nur Fake...
Ach ja: ist eigentlich jemand das Shirt bekannt vorgekommen?
Meine Tochter geht nämlich mit ihrer Puppe nun im Partnerlook.
Das Pferd ist einfach ein Foto der Stickerei vom Shirt meiner Tochter, das via Transferfolie auf das Puppenshirt gewandert ist...
Abends schnell in eine Bluse geschlüpft und schon ist die kleine Dame ausgehfein...
Manchmal darf es dann aber auch gerne mal sportlich sein. Mit kuscheligem Fleece-Kapuzenpulli und einer anständigen Jeans. Die Taschen hier sind diesmal alle echt.
Aber eigentlich trägt die junge Dame genau wie meine Tochter am liebsten Rock...
Dazu ein Shirt mit goldenem Folien-Eulchen...
Und so sieht's untendrunter aus:
Also eine richtige kleine Kollektion...
Daraus mein absoluter Favorit sind diese Schuhe! Genäht aus echtem dünnen Leder mit Fellrand.
Und jetzt ratet mal: war meine Tochter zufrieden? Nein! Es fehlte noch eine Jogginghose und ein Schlafanzug... Ähhhmmm.... Naja.... Also gut!
Das Nachthemd musste genau eine Miniversion ihres Lieblingsnachthemdes sein, das ich vor bald 5 Jahren für sie genäht hatte und das einfach nicht aus dem Schrank wandern darf, aber eigentlich schon lange nicht mehr ans Kind passt...
Zum Glück gab es noch einen Stoffrest...
Die Applikation ist der kleine Stern aus unserem Lieblingskinder-Gute-Nacht-Buch "Jana und der kleine Stern".
Schnittmuster zum großen Teil von Bastel-Ela
Shirt, Body, Jogginghose: Freebook von klimperklein
Die Schnitte stammen zum großen Teil von Bastel-Elas super toller Puppen-Schnitt-CD, die aber leider zur Zeit nicht bei Dawanda verfügbar ist.Body, Shirt und Jogginghose sind ein Freebook von Klimperklein.
Vieles von den Teilen habe ich aber dann einfach auf der Basis eines der Schittmuster nach Bedarf angepasst. Zum Beispiel das Nachthemd oder die Weste.
Die Müütze ist einfach drauflosgehäkelt.
Alles in allem stand die Kollektion in ca. 5 Tagen und das obwohl ich ein ohrkrankes Kind mit 40 Fieber zu Hause hatte. Wie gesagt, es ist wirklich eine Beschäftigung für zwischendurch. Also genau das, was ich zur Zeit brauche!
So, fertig...
Danke für's Durchhalten!
Viele liebe Grüße von
Hanna
Hui, das ist mal eine super schöne Puppengarderobe! Wir haben hier auch gerade ein Krankenlager und ich brauchte auch das Nähen als Ausgleich, das ist wenigstens etwas, was man zuhause und nebenbei machen kann. Gute Besserung und liebe Grüße
AntwortenLöschenMimi
Meine Güte, sind die klasse. Ich bin total begeistert, da ist ja eine Kombi schöner als die andere.
AntwortenLöschenLG Phi
total schöne sentimentale Geschichte... schluchz...
AntwortenLöschenso herrlich... und die Garderobe wunderbar...
da möchte man doch auch wieder mit Puppen spielen...
Herzlichste Grüße
Andrea
Herrlich, deine Geschichte! Habe mich in einigem wieder erkannt. Meine Tochter hatte unendlich viele Puppen, für die ich immer was passend genäht habe. In irgendeinem Karnevalspost gibt es auch ein Bild von den Puppen im Clownskostüm. Als kind habe ich auch eher geschnitten & geklebt, trotz Kindernähmaschine ( die habe ich nur zum Perforieren von Briefmarkenbögen für die Kinderpost benutzt ). Oilily - Fan war ich auch und habe in dem Stil semiprofessionell in den Achtzigern Kindermode gemacht usw. usw. Wie sich die Entwicklungen doch gleichen.
AntwortenLöschenGLG
Astrid
Liebe Hanna,
AntwortenLöschenich bin absolut sprachlos - das ist einfach grandios! (Und dreimal darfst du raten, wer sich hier gerade schwer zügeln muss, um nicht auf der Stelle in den Keller zu rennen, um Puppe Lisa und Emma und Lotte und wie sie alle hießen wieder hervorzukramen...)
Begeisterte Grüße,
Naomi
Die sind alle so schön ! Ich bin begeistert... Und froh, dass meine beiden noch keine blogs lesen....
AntwortenLöschenLiebe Hanna - du gehst von einem Exrem ins andere. Die Kleidder sind gigantisch geworden.
AntwortenLöschenGrüße sonnenblume
Das war kein Durchhalten! Die Sachen sind entzückend! Viele Grüße, Petra
AntwortenLöschen... unglaublich SCHÖN !!!
AntwortenLöschenviele herzliche grüße
marion
Das nenne ich mal eine stylische Püppi! Die Stiefel sind echt klasse.
AntwortenLöschenLG, Anne